Weitere Stellplätze am Rande der Innenstadt in Planung
Das Ziel der Fraktionen von SPD und Grünen im Rat der Stadt Göttingen ist eine attraktive Innenstadt. Dabei haben die lebenswerte Gestaltung von Plätzen und Straßen, Klimaschutz und die Verkehrswende für die Innenstadt höchste Priorität. „Die Zukunft der Innenstädte besteht darin, die Lebensqualität dort massiv zu verbessern. Lebensqualität verbessern heißt eine attraktive Fußgängerzone und weniger Autoverkehr. Davon profitieren Bewohner*innen und der Einzelhandel“, erklären die beiden Fraktionsvorsitzenden Tom Wedrins und Rolf Becker. Dies sei bereits seit Mai 2019 öffentlich erklärtes Ziel.
Dabei werde man Schritt für Schritt einen Stufenplan verfolgen. Dies habe man zuletzt im vergangenen Jahr deutlich gemacht. „Nun aber wird durch die CDU eine emotionale Debatte um die Stadthalle und den Albaniplatz angeheizt, deren Ziel die Verunsicherung ist. Abläufe und Weichenstellungen aus den vergangenen Jahren werden dabei bewusst ignoriert“, so Becker und Wedrins weiter. Leider führen diese Fehlinformationen bei vielen Bürger*innen zu Irritationen. Tatsche ist: Göttingen hat 20% mehr Parkplätze als Städte vergleichbarer Größe. Was der Stadt fehlt, ist ein funktionierendes Parkleitsystem. Dieses wurde durch das unter anderem von Pro City unterstützte IFH-Gutachten „Vitale Innenstädte“ festgestellt.
Dass der Albaniplatz attraktiver gestaltet werden solle, sei keine Überraschung. Vielmehr habe es im Rahmen eines Wettbewerbs dafür schon 2018 verschiedene Entwürfe gegeben, die Rat und Ausschüsse intensiv diskutiert hätten. „Die so genannte Umfeldgestaltung der Stadthalle – mit einem neuen Verkehrskonzept – ist nichts Neues, der Zusammenhang mit der Sanierung der Stadthalle wurde immer dabei hergestellt.“ Dafür habe das Bündnis vor, Planungskosten einzustellen. Dann erfolge in den nächsten Jahren die Finanzierung in Einzelschritten über den Haushalt. „Dafür wurde und wird nichts an anderen Stellen gestrichen.“ Auch hier betrieben Feuerstein und die CDU eine Verdrehung der Tatsachen. Es werde unterstellt, man nehme bei der Schulsanierung Geld weg. Das ist falsch. „Wir bitten darum, zur Sachlichkeit zurück zu kehren“, appellieren Wedrins und Becker.
Neben der weitgehend autofreien Umfeldgestaltung der Stadthalle habe der Rat im November 2019 den Antrag von SPD und Grünen einstimmig beschlossen, als Ersatz für den Albaniplatz weitere neue Parkplätze am Rande der Innenstadt und fußläufig zur Stadthalle, auch in Form von Parkpaletten zu schaffen. „Hier warten wir auf Ergebnisse von der Verwaltung, die ab Frühjahr 2021 zu erwarten sind!“ erläutern Wedrins und Becker.
Die Verkehrswende werde also nach und nach umgesetzt. Die Stellplätze am Albaniplatz seien frühestens nach Sanierung der Stadthalle und Gestaltung des Albaniplatzes weg. Bis dahin werde es neue Stellplätze am Rande der Innenstadt, auch für emissionsarme Autos, Fahrzeuge der Bewohner*innen der Innenstadt und für die Landkreisbevölkerung geben. „Aus dem Landkreis können nicht alle mit dem ÖPNV kommen, deshalb benötigen wir für eine autofreie Innenstadt weitere Stellplätze am Rande der Innenstadt, damit die Innenstadt weiter gut erreichbar ist“, bekräftigen Wedrins und Becker.
Durch diesen Stufenplan können Innenstadt und Albaniplatz mit neuer Aufenthaltsqualität erheblich gewinnen. Der Wandel im Einzelhandel verlange nach einer veränderten Innenstadt, die auch Kultur- und Erlebnisraum sein müsse. „Man muss sich nur vorstellen, dass ein Festival wie Soundcheck zum Dauerevent wird. Auch Märkte können den Albaniplatz beleben.“ „Diskussionen bei Veränderungen sind nötig, momentan aber werden hier Vorhaben und politische Überlegungen bewusst verdreht. Wir bleiben aber dabei: Klimaschutz und eine attraktive, fußgängerfreundliche Innenstadt muss Priorität haben. Dieses Ziel wird auch von der Mehrheit der Bevölkerung getragen“, so Wedrins und Becker abschließend.