auch für Menschen ohne eigenes Bankkonto ermöglichen
Das Deutschlandticket ist da. Seit dem 1. Mai können Reisende den öffentlichen Regional- und Nahverkehr bundesweit zum einheitlichen Preis von 49 Euro im Monat nutzen – egal in welchem Bundesland oder bei welchem Verkehrsverbund sie das Ticket erworben haben.
„Schade ist nur, dass das Deutschland-Ticket nicht allen Verbraucherinnen und Verbrauchern uneingeschränkt zur Verfügung steht,“ erklärt Uwe Friebe, Mitglied der SPD-Ratsfraktion Göttingen.
Friebe weiter: „In unserer Gesellschaft gibt es Menschen, die aufgrund ihrer Lebenssituation kein eigenes Bankkonto besitzen und aus finanziellen Gründen auch kein Smartphone nutzen können. Dies führt beim Kauf von Fahrscheinen oft zu Schwierigkeiten und damit zu Einschränkungen in der Mobilität.“
Die SPD-Ratsfraktion Göttingen bittet deshalb die Oberbürgermeisterin in einem Antrag für die Ratssitzung am 16. Juni, gemeinsam mit dem Vorstand der Göttinger Verkehrsbetriebe eine Lösung zu erarbeiten, wie Menschen ohne eigenes Bankkonto und ohne Smartphone die Möglichkeit zum Erwerb des Deutschland-Tickets eröffnet wird. Dafür sollten auch Gespräche mit dem Niedersächsischen Städtetag und dem Deutschen Städtetag geführt werden um kurzfristig das Ziel zu erreichen.
„Zurzeit ist es so, dass Menschen ohne ein eigenes Bankkonto kein Deutschland-Ticket erwerben können, da mit dem Kauf eines 49,- Euro-Tickets ein Abo-Vertrag abgeschlossen wird. Diese Abos können nur Menschen mit Bankkonto abschließen. Menschen ohne eigenes Bankkonto nicht,“ informiert die stellv. SPD-Fraktionsvorsitzende und Sozialausschussvorsitzende Insa Wiethaup.
Die Verkehrsunternehmen bieten das Deutschland-Ticket nur im Abo an, es erfolgt eine monatliche Abbuchung des Betrags per SEPA-Lastschriftverfahren. Um sicherzustellen, dass das entsprechende Konto für die regelmäßigen Abbuchungen gedeckt ist, fällt ein Bonitätscheck der Schufa an. Fällt dieser negativ aus, gibt es in der Regel auch keine Möglichkeit das Abo abzuschließen.
„Wir sind jedoch der Überzeugung, dass es wichtig ist, allen Menschen in Göttingen eine Möglichkeit zu geben, den öffentlichen Nahverkehr umfassend zu nutzen und somit auch am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen zu können. Insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen kann dies eine große Erleichterung sein und ihnen helfen, ihre Mobilität zu verbessern und ihre Lebensqualität zu steigern. Das Deutschland-Ticket ist eine sehr attraktive Option für Menschen mit geringem Einkommen. Es bietet einen deutlichen Preisvorteil im Vergleich zu den normalen Einzelfahrscheinen, Wochen- oder Monatskarten. Die Möglichkeit das Deutschland-Ticket auch ohne eigenes Konto zu erwerben, kann einen wesentlichen Beitrag zu einer sozial gerechten und nachhaltigen Mobilität in Göttingen leisten,“ so Friebe und Wiethaup abschließend.