Förderung von Integration durch Begegnung

Personalstellen für die Integrationsarbeit in den Stadtquartieren

Antrag für den Rat am 15. Juni 2018

Der Rat möge beschließen:

Die Verwaltung wird aufgefordert, im Städtischen Haushalt für die Jahre 2019 ff. bis zu drei Personalstellen für die Integrationsarbeit in den Stadtquartieren – je eine Stelle für das Nachbarschaftszentrum Grone und das Weststadtzentrum, für das Stadteilbüro Leineberg und Nachbarschaftszentrum Holtenser Berg sowie für die Koordination der Integrationsarbeit – einzuplanen. Die Stellen sollten nach Möglichkeit mit Personen besetzt werden die über die Qualifikation Sozialarbeiter/-pädagoge verfügen, mindestens aber nachweisbar mehrjährige Berufserfahrung in der Flüchtlingssozialarbeit und möglichst selbst einen Migrationshintergrund haben.

Begründung:

Mit dem Auszug aus Gemeinschaftsunterkünften bzw. Wohnanlagen und dem Bezug einer eigenen Wohnung fühlen sich viele Geflüchtete durch den drohenden Verlust der Beziehungen zur bisherigen Gemeinschaft und der intensiven Betreuung durch Haupt- und Ehrenamtliche überfordert. Ein Gefühl von Hilflosigkeit und Vereinsamung stellt sich ein und führt manche zurück zur bekannten Sammelunterkunft, häufig verbunden mit dem Wunsch eines erneuten Einzugs dort. Dieses Phänomen wird aus vielen Wohnanlagen gemeldet. Diese Beobachtung weist auf die Gefahr hin, dass wir eine wachsende Anzahl von Geflüchteten aus dem integrationspolitischen Blick verlieren. Es droht nicht weniger als die Wiederholung der integrationspolitischen Fehler der Vergangenheit. Wir müssen einer Vereinsamung und einem Gefühl von Hilflosigkeit dort entgegenwirken, wo bereits Begegnung und Kooperation, also Integration stattfindet. Diese Orte der Begegnung heißen Quartiers-, Nachbarschafts- oder Stadtteilzentren. Hier finden wir die notwendigen Erfahrungen, Strukturen und Netzwerke, die Integration fördern. Geflüchtete in dezentraler Unterbringung besuchen vorhandene Orte der Begegnung und erfahren dort durch Kontakte und gemeinsame Aktivitäten mit Peer-Gruppen und Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft Unterstützung und stärken so ihre Resilienz als wesentliche Voraussetzung einer Hilfe zur Selbsthilfe. Auf diesem Weg wird ein Fundament für eine vertiefte Integration und für eine gedeihliche Quartiersentwicklung gelegt.

Das formulierte Ziel soll durch vier halbe Stellen und eine Koordinationsstelle an folgenden Begegnungsorten verfolgt werden:

  • Nachbarschaftszentrum Grone
  • Stadtteilbüro Leineberg
  • Weststadtzentrum
  • Nachbarschaftszentrum Holtenser Berg

Besondere Bedeutung kommt der Auswahl des Personals zu, das über entsprechende Qualifikationen und Erfahrungen verfügen soll.