Pressestatement zur Pressemitteilung des Geschichtsvereins Göttingen zum Städtischen Museum

Tom Wedrins; Foto: Jan Vetter

Wir kämpfen seit Jahren für ein modernes und innovatives Stadtmuseum in dem als Gedächtnis unserer Stadt ihre Geschichte zeitgemäß präsentiert wird. Daher haben wir anscheinend eine inhaltliche andere Auffassung über die Eignung des jetzigen Standortes des Museums als Herr Aufgebauer.

Wir sind hier sehr über die Unterstellungen und falschen Behauptungen des Vorsitzenden des Geschichtsvereins verwundert.

Weder das Museum, noch das historische Gebäudeensemble sind von uns je in Frage gestellt worden

Die rot-grüne Haushaltsmehrheit sichert das Museum seit Jahren mit Zuweisungen in Millionenhöhe ab. Es gibt ein neues Depot mit erheblichen Investitions- und Mietkosten. In die Ausstattung des Museumsmagazins wurde hochwertig investiert, um die Exponate für nachfolgende Generationen zu sichern. Die Personalkosten belaufen sich im Haushaltsansatz 2019 auf 757.700 Euro. Auch müssen noch mehr als 100.000 Exponate archiviert werden. Dem Museum am Ritterplan fließen Jahr für Jahr über 1 Mio. Euro zu.

Wir stellen auch nicht die unzweifelhaft zwingend erforderliche Sanierung der historischen Gebäude am Ritterplan in Frage. Es war auch hier die rot-grüne Ratsmehrheit die seit 2008 Sanierungsmittel bereitgestellt hat. Es wurden mehrere Mio. Euro in die Rettung der Bausubstanz aus Mittel des Landes und Mittel der Stadt Göttingen – investiert. „Eine Barrierefreiheit ist am Standort Ritterplan nicht ohne sehr hohe Kosten und ohne Eingriff in die historische Bausubstanz möglich. Auch ein Museumsshop und ein Café sind nur mit unverhältnismäßigem Aufwand realisierbar. Wir werden zwar jede Initiative unterstützen, deren Ziel der Erhalt und die denkmalgerechte Sanierung der Gebäude am Ritterplan ist, sehen die Zukunft des modernen Stadtmuseums aber an einem anderen Standort, erklärt der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Tom Wedrins.

Trotzdem: Ein modernes Stadtmuseum ist am jetzigen Standort nicht machbar

Die nicht unerheblichen und notwendigen Investitionen am Ritterplan und in das Museum ändern aber nichts an der Tatsache, dass der bisherige Standort am Ritterplan wenig attraktiv ist. Die Räume des Gebäudeensembles bieten einer modernen musealen Konzeption zu wenig Flexibilität. Dies ist nicht nur die Meinung der SPD-Fraktion, sondern von externen Sachverständigen so festgestellt worden. Auch die Vorwürfe und Unterstellungen des Geschichtsvereins ändern hieran nichts.

Die Idee eines Museumsneubaus verfolgt die Göttinger SPD daher nachweislich schon seit längerer Zeit. Nachdem allerdings bisher diskutierte Standorte, wie die Stockleffsche Mühle oder die ehemalige Voigt-Schule sich als nicht geeignet ergeben haben, ist in der Ratssitzung am 12. September 2018 von uns die Idee eines Kulturdreiecks mit Forum Wissen, KuQua und Stadtmuseum, mit neuem Standort und Gebäude am Albaniplatz vorgeschlagen worden. Der Standort Albaniplatz ist hervorragend geeignet, da er viele Aspekte eines modernen Museums vereint.