Mit einem Ratsantrag am 14. Februar möchte die SPD-Ratsfraktion die Göttinger Stadtverwaltung beauftragen, zu prüfen, welche finanziellen Aufwendungen für die Sanierung des Platzes der Synagoge und des sich darauf befindlichen Mahnmals, erforderlich sind. Gleichzeitig soll geprüft werden, ob dafür auch Mittel für das Sanierungsgebiet nördliche Innenstadt eingesetzt werden können.
Am Platz der ehemaligen Synagoge in Göttingen an der Verbindung von Obere- und Untere-Masch-Straße steht seit 1973 ein eindrucksvolles Mahnmal. Es erinnert an die einstige Göttinger Synagoge, die in der Reichspogromnacht 1938 zerstört wurde und an die 282 jüdischen Kinder, Frauen und Männer, die in der Stadt und im Landkreis Göttingen dem Rassenwahn des Nationalsozialismus zum Opfer fielen. Jährlich wird am 9. November auf dem Platz der Synagoge ihrer gedacht.
Dr. Klaus-Peter Hermann erläutert die Initiative für den Antrag wie folgt: „Der gegenwärtige Zustand des Platzes lädt die Vorbeikommenden nicht zum Verweilen und auch nicht zu einer spontanen Begehung des Mahnmals ein.“ Aber nur mit einem Blick aus dem Unterbau des Mahnmals lasse sich die eigentliche symbolische Dimension des zu einer Feuerflamme aufgeschichteten Davidsterns erfassen. „Auch diejenigen, die diese nicht behindertengerechten Stufen hinabgestiegen sind, werden unmittelbar erkennen, dass nach fast 50 Jahren, angesichts von Rost, abgeplatzter Farbe und einem unebenen Boden Maßnahmen erforderlich sind, um das Mahnmal wieder in einen würdigen Zustand zu versetzen,“ so Hermann weiter.
„Es ist in der heutigen Zeit besonders wichtig, die Erinnerung wach zu halten und weiter für Toleranz, Menschlichkeit und Demokratie zu kämpfen, dazu kann ein saniertes Mahnmal einen wichtigen Beitrag leisten“, erklärt Hermann abschließend.