Göttingen soll Solarstadt werden

Blick auf die Innenstadt Göttingens / Weender Strasse (Fussgängerzone) und Johanniskirche; Foto: Jan Vetter

Interfraktioneller Antrag der SPD-Ratsfraktion Göttingen mit Bündnis 90/Die Grünen

Der Rat möge beschließen:

Die Verwaltung wird beauftragt, eine Umsetzungsstrategie für das Solarpotential der Stadt Göttingen zu konzipieren, um mindestens das Solarpotenzial des vom Rat 2014 beschlossenen Masterplan 100 % Klimaschutz auszuschöpfen. Folgende Aspekte sollen behandelt werden:

  • In welchen Bereichen können PV- oder Solarthermie-Anlagen gebaut werden, gibt es noch Dach- und Fassadenflächen-Potentiale?
  • Wie und wo könnte ein Pilotprojekt Agro PV aufgestellt werden?
    • Wer könnten die Projektpartner sein?
    • Wie sollte ein solches Projekt dimensioniert und wie finanziert werden?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, das PV-Projekt am Lappenberg zu realisieren?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, das Thema Mieterstrom voranzubringen?
  • Welcher Unterstützungsbedarf wäre bei welchen Maßnahmen von der Stadt Göttingen, den städtischen Gesellschaften oder ggf. Dritten bereit zu stellen – finanziell, planerisch, ideell?
  • Welche Anreizprogramme sind erforderlich?

Begründung:

Der Rat der Stadt Göttingen hat 2014 den Masterplan 100 % Klimaschutz beschlossen. Danach sollen bis 2050 die Treibhausgasemissionen im Stadtgebiet auf nahezu null reduziert, der Energiebedarf um mindestens 50 % sinken und die restliche benötigte Energie weitestgehend lokal oder regional aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden.

Laut Masterplan 100 % Klimaschutz Göttingen entfallen rund 80% des erneuerbaren Energiepotenzials in Göttingen auf die Sonnenenergie, davon 57 % PV-Dach, 15 % PV-Freifläche, 5 % PV-Fassade und 2 % Solarthermie.

Das PV-Potential wird mit 760 MW beziffert. Davon sind bisher rund 17 MW realisiert.

Das Tempo bei der Umsetzung des Masterplans 100 % Klimaschutz reicht bei weitem nicht aus.

Mit diesem Antrag soll eine Grundlage geschaffen werden, die Umsetzung des Solarpotentials deutlich zu beschleunigen. Dafür bedarf es einer Strategie, die den effizientesten Weg beschreibt und notwendige Handlungsmöglichkeiten aufzeigt. Dabei ist der Maßstab für die Effizienz die schnellstmögliche Reduzierung der CO2-Emmissionen.

Die angeführten konkreten Projekte hätten eine Strahlwirkung für die Stadt.