Fünf Jahre ist es nunmehr fast schon her, dass dem damaligen SPD-Bundestagsabgeordneten Thomas Oppermann gelang, drei Millionen Euro für die Sanierung des Otfried-Müller-Hauses und damit der Spiel- und Heimstatt des Jungen Theaters (JT) aus Bundesmitteln zu erwirken. Mit der städtischen Co-Finanzierung von weiteren drei Millionen schien die bauliche und damit auch die künstlerische Weiterentwicklung gesichert zu sein.
KAZ und JT wurden damals in die Voigtschule ausgelagert. Dazu der Vorsitzende des Kulturausschusses, Frank-Peter Arndt: „Danach und bis heute wurden von der Stadtverwaltung zwar immer wieder Pläne entworfen, doch eine Bautätigkeit begann nicht. Zugleich steigen die Baupreise fast täglich. Trotz aller Bemühungen der SPD-Ratsfraktion um eine Beschleunigung im Sinne der Beteiligten, des JT sowie des KAZ, stehen diese heute sorgenvoller und mit weniger Planungssicherheit da als je zuvor.“
Fraktionsvorsitzender Tom Wedrins ergänzt: „Wir stehen an der Seite der Künstler*innen und aller Mitarbeiter*innen, die berechtigterweise fordern, dass konkrete bauliche sowie zeitliche Planungen zeitnah vorgelegt werden und mit der Sanierung begonnen wird.“ Ob die im Jahr 2016 definierte Fördersumme von sechs Millionen Euro dafür ausreichend ist, müsse eine ehrliche Kostenerhebung ergeben. Bei den gestiegenen Anforderungen im Bereich Brand- und Arbeitsschutz, darf die Deckelung auf den einstmals festgelegten Betrag von sechs Millionen nun nicht dazu führen, dass das JT keine Planungssicherheit erhält. Es sind hier keine absurden Forderungen aus dem Theater, sondern zwingend erforderliche Umbauten, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Mit den Beteiligten muss besprochen werden, wie eine Umsetzung zeitnah und mit alle Kosten im Blick behaltend möglich ist.
Frauke Bury, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion abschließend: „Für die Verzögerungen mag es zahlreiche Gründe geben, wir fordern aber von der Bauverwaltung ein, dass es jetzt vorangeht, um dem JT und KAZ Planungssicherheit zu geben und die Gesamtkosten nicht durch noch weiter steigende Baupreise zu erhöhen. Wir wünschen uns mit allen Beteiligten des JTs die Rückkehr in ein theatergerechtes Otfried-Müller-Haus, denn nur dort kann sich das künstlerische Potenzial dieses kulturellen „Leuchtturms“ unserer Stadt wirklich entfalten.“