Interfraktioneller Antrag zur Sitzung des Rates der Stadt Göttingen am 12.04.2024
SPD-, CDU- und FDP-Fraktionen der Stadt Göttingen
Der Rat möge beschließen:
Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, welche Dokumentationspflichten und anderen bürokratischen wie organisatorischen Aufgaben, die derzeit in der Verantwortung der Erzieherinnen und Erzieher in den Göttinger Kitas liegen, zukünftig abgeschafft, reduziert, vereinfacht oder anderweitig übernommen werden können.
Über die Ergebnisse soll im Jugendhilfeausschuss berichtet werden.
Begründung:
Die Verfügungszeiten für die Erzieherinnen und Erzieher in unseren Kitas reichen derzeit nicht aus, um den bestehenden organisatorischen Aufgaben gerecht werden zu können. Das führt zu Stress und Frustration bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Auf mehr Bürokratie und Organisationsaufwand aber mit der Schaffung von noch mehr Zeit für selbiges zu reagieren, wie es in der letzten Ratssitzung vorgeschlagen wurde, wäre der falsche Ansatz. Der dadurch
geschaffene personelle Mehrbedarf mit Blick auf die Betreuungszeiten wäre nicht zu kompensieren. Zusätzliches Personal ist am Arbeitsmarkt derzeit nicht zu bekommen. Schon jetzt kann in den allermeisten Kitas eine Betreuung in den Randzeiten nicht mehr angeboten werden. Häufig muss vielmehr sogar bei den Regelzeiten gekürzt werden. Eine weitere Verschärfung dieser Situation kann man weder Eltern, Kindern noch den Erzieherinnen und Erziehern zumuten.
Die Antwort auf die derzeitige Situation muss daher weniger Nebenaufgaben lauten. Es muss unser Ziel
sein, die Erzieherinnen und Erzieher in ihrer alltäglichen Arbeit zu entlasten, damit sie wieder mehr Zeit für
ihre eigentliche Arbeit, das Erziehen, haben! Dafür bitten wir die Stadtverwaltung aktiv zu werden und unter Wahrung der rechtlichen Rahmenbedingungen kreative Vorschläge zu erarbeiten, wie die Situation in unseren Kitas verbessert werden kann.