Der Rat möge beschließen:
Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen,
- welche Hürden derzeit für kleine und mittlere, insbesondere lokale Unternehmen bei der Teilnahme an Ausschreibungen der Stadt Göttingen bestehen,
- welche Maßnahmen geeignet sind, um die Verfahren zu vereinfachen und die regionale Wirtschaft stärker einzubeziehen,
- ob bestehende Vergabeinstrumente wie Losaufteilung, vereinfachte Verfahren oder gezielte Informationsangebote (z. B. Schulungen, Beratungen, Vorabinformationen über geplante Ausschreibungen) stärker genutzt werden können,
- inwieweit andere Kommunen bereits erfolgreiche Modelle entwickelt haben, die die Beteiligung regionaler KMU erhöhen, und welche Ansätze davon auf Göttingen übertragbar wären,
- ob durch eine verstärkte Beteiligung lokaler KMU auch positive regionale Wirtschaftseffekte entstehen (z. B. Stärkung lokaler Wertschöpfungsketten, regionale Beschäftigung).
Begründung
Die in jüngster Zeit diskutierten hohen Kosten kommunaler Bauprojekte werfen die Frage auf, ob die lokale Wirtschaft ausreichend in den Ausschreibungsprozessen berücksichtigt wird. Nach Einschätzung des Baudezernats (Artikel im GT vom 23.09.2025) beteiligen sich kleinere und mittlere Unternehmen häufig nicht an öffentlichen Vergabeverfahren, da der Verwaltungsaufwand im Vergleich zu privaten Bauvorhaben erheblich höher ist. Dies führt dazu, dass große, überregional tätige Firmen die Ausschreibungen dominieren – mit der Folge höherer Preise und abfließender Wertschöpfung.
Ein Ziel der Stadt Göttingen sollte es sein, die regionale Wirtschaft zu stärken, Kostensteigerungen zu vermeiden und gleichzeitig eine qualitativ hochwertige Umsetzung der Projekte sicherzustellen. Eine Prüfung der genannten Punkte erscheint daher sinnvoll.
