Der Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität möge beschließen:
- Prüfung der Einrichtung von Protected Bike Lanes (PBL): Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob und bis wann auf folgenden Straßenabschnitten Protected Bike Lanes zunächst temporär für ein halbes Jahr als Verkehrsversuch eingerichtet, beobachtet und ausgewertet werden können: Stresemannstraße und Robert-Bosch-Breite – aufgrund des hohen Aufkommens an Schwerlastverkehr.
- Unterführungen Godehardtstraße und Maschmühlenweg – wegen ihrer Bedeutung als zentrale Verbindung im Radverkehrsnetz.
- Optimierung des Radschnellwegs: Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, inwieweit der bestehende Radschnellweg durch die Einrichtung von Parkverbotszonen – insbesondere in Bereichen wie der Goslarstraße und der Leinestraße – verbessert und sicherer gestaltet werden kann. Bei positiver Prüfung sollte aber auch hier zunächst mit temporären Umgestaltungen im Rahmen eines Verkehrsversuchs gearbeitet werden.
Die Ergebnisse sind dem Umweltausschuss zur weiteren Beratung und Beschlussfassung vorzulegen.
Begründung:
Mit dem erfolgreichen Radentscheid I hat sich Göttingen im Juni 2024 zu einer konsequenten Förderung des Radverkehrs bekannt. Zu den wesentlichen Elementen gehört die Einrichtung von Protected Bike Lanes, die eine baulich geschützte und sichere Führung des Radverkehrs ermöglichen. Erste Maßnahmen wie die Einrichtung einer Fahrradstraße mit „Dooring-Zonen“ im Schildweg sind bereits geplant bzw. umgesetzt. Weitere Maßnahmen sind in der Realisierung. Trotzdem geht uns die Umsetzung des Radentscheides 1 nicht zügig genug voran. Um weitere Projekte zügig auf den Straßen erkennbar werden zu lassen, plädieren wir dafür weitere Maßnahmen zunächst temporär und provisorisch umzusetzen. Dies ermöglicht sie schneller umzusetzen und ihre Auswirkungen auszuprobieren, ohne vorher alle Eventualitäten theoretisch abzuprüfen und zu diskutieren.
Die genannten Abschnitte – insbesondere die Stresemannstraße und Robert-Bosch-Breite – weisen durch den starken Schwerlastverkehr eine erhöhte Gefährdung für Radfahrende auf. Auch die Unterführungen Godehardtstraße und Maschmühlenweg sind Fahrradstrecken, die aufgrund der großen Gefährdung besonders unangenehm zu fahren sind. Durch weitere bauliche Maßnahmen muss die Sicherheit verbessert werden, zumal insbesondere die Unterführungen von herausragender Bedeutung für die Fahrradverbindungen zur Weststadt sind. So wohnen z.B. viele Beschäftigte des UMG in der Weststadt, die aufgrund der unangenehmen Fahrradstrecke mit der Unterführung am Maschmühlenweg nicht mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren mögen.
Zudem ist der Radschnellweg durch Göttingen ein zentrales Infrastrukturprojekt für eine sichere und schnelle Radverbindung. In Teilbereichen kommt es durch parkende Fahrzeuge immer wieder zu Nutzungseinschränkungen. Hier kann nur durch gezielte Parkverbotszonen eine zügige und sichere Nutzbarkeit gewährleistet werden.
Dieser Antrag dient somit der konkreten Umsetzung des Radentscheids und der Verbesserung der Radinfrastruktur im Sinne der Verkehrswende und Verkehrssicherheit.