Zügig und unbürokratisch helfen

Krisenfonds gegen soziale Ungleichheit

Antrag zur Sitzung des Ausschusses zur Finanzen, Wirtschaft, allgemeine Verwaltungsangelegenheiten und Feuerwehr am Dienstag, 05. Mai 2020

1. Die Verwaltung wird beauftragt einen Corona-Krisen-Fonds einzurichten und mit Finanzmitteln (Investitionen wie Ergebnishaushalt) auszustatten. Die Höhe soll sich zunächst auf 250.000 Euro belaufen. Nach acht Wochen Laufzeit soll über den Verlauf berichtet und über eine Fortsetzung entschieden werden.

2. Die Verwaltung wird beauftragt, ein vereinfachtes Antragsverfahren zu entwickeln, dass es Einrichtungen aus dem Bildungs- Sozial- und Kulturbereich sowie Sportvereinen ermöglicht, für Bildungsmaßnahmen und Projekte zur Vermeidung sozialer Ungleichheit Finanzhilfen zügig und unbürokratisch zu erhalten.

Begründung:

Der gesellschaftliche Shutdown mit dem Ziel, die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen, wird auch zu sozialen Ungleichheiten führen. Auch wenn Veränderungen in den Verhaltensregeln erfolgen, die ggf. das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben nach und nach wieder in Gang bringen können.

Familien, Jugendliche und Kinder werden weiterhin von der Teilhabe am Leben ausgeschlossen sein oder nur reduziert teilnehmen können, weil entweder die finanziellen Mittel knapp sind, die häusliche Ausstattung z.B. in der Digitalisierung zu gering ist oder aber Angebote wie im Bildungs-, Kultur- und Sozialbereich nicht wahrgenommen werden können, weil sie momentan nicht mehr angeboten werden. Auch Beratung für Familien und Jugendliche im sozialen Kontext ist nicht oder nur reduziert möglich. Beratungsstellen können aktiv ebenso nur eingeschränkt aufgesucht werden. Zudem fehlt aber auch einigen Familien allein die Kenntnis, aktiv Beratung und Unterstützung – falls nötig – einzuholen oder eigene Wege zu finden.

Aufgrund der multiplen Ausgangslagen ist ein heterogenes Angebot nötig, um die differenten Zielgruppen zu erreichen. Ein solches ist am ehesten durch die Förderung einer kreativen Projektvielfalt auf Ebene der Träger und Einrichtungen sowie Sportvereine zu erreichen; aber auch für Projekte aus dem Bereich der Verwaltung – ASD, Jugendhilfe, Kultur, etc. Deshalb soll ein Krisenfonds gegen soziale Ungleichheit eingerichtet werden, aus dem nach einem vereinfachten und unbürokratischem Verfahren Projekte zügig finanziert werden können, die Menschen Teilhabe ermöglichen, die ansonsten aufgrund der Krisensituation eher ausgeschlossen sind. Oft sind dafür nur geringe finanzielle Mittel im Einzelnen nötig, da Göttingen eine kreative und engagierte Landschaft an Trägern und Einrichtungen hat. Gute Ideen dürfen dann nicht an 1.000 Euro die fehlen, scheitern.

Der Fonds ist auch zur Unterstützung für Träger gedacht, die momentan durch die Krise bedingte Finanzausfälle haben, nicht aber für die eine dann folgende institutionelle dauerhafte Förderung aus dem kommunalen Haushalt.