Schulabbrecher

frustrierte Schülerin; Foto: unsplash

Öffentliche Anfrage nach § 56 NKomVG und §10 Geschäftsordnung für den Rat, den Verwaltungsausschuss, die Ratsausschüsse, die Ausschüsse nach besonderen Rechtsvorschriften und die Ortsräte der Stadt Göttingen

Aufgrund der Corona-Pandemie warnen immer mehr Jugendämter, dass in Deutschland mit einer höheren Zahl von Schulabbrecher*innen zu rechnen ist. Diese negative Entwicklung soll sich durch viele Schichten der Gesellschaft ziehen. Es wird von bis zu einer Verdopplung der Schulabbrecherquote ausgegangen.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Schulverwaltung:

1.Gibt es in Göttingen Erkenntnisse, dass diese Problematik auch in Göttingen eintritt oder bereits eingetreten ist?

Antwort der Verwaltung: Eine pandemiebedingte Erhöhung der Schulabbrecherquote ist in Göttingen zurzeit nicht zu erkennen. Dieses Ergebnis erbrachte eine Abfrage bei allen weiterführenden Schulen sowie bei den Fachbereichen Jugend, Soziale Sicherung, Jobcenter und der BfGoe.

2. Wenn ja, welche Möglichkeiten sieht die Verwaltung dagegen zu steuern?

– entfällt

3. Welche Maßnahmen plant die Verwaltung um diese Jugendlichen zu unterstützen, damit keine Jugendlichen zu Schulabbrecher*innen werden?

Antwort der Verwaltung: Von mehreren Seiten wird daran gearbeitet, die Schulabbrecherquote gering zu halten. Die Schulen halten z. B. insbesondere in Distanzunterricht-Phasen engen Kontakt zu den Schülerinnen und bieten Hilfe, (ggfs. auch sozialpädagogische) an. Einige Schulen haben sogenannte Paten- oder Buddy-Systeme etabliert, bei denen jüngere Schülerinnen gezielt von Älteren unterstützt werden.
Einige Schulen planen eine „Ferienschule“, in der die Schüler*innen gezielt durch Spiel und Sportangebote sowie fachliche Nachhilfe gestärkt werden.
Auch in den städtischen Kinder-und Jugendhäusern wurden die schulischen Unterstützungsangebote ausgeweitet. So wird Unterstützung bei Homeschooling (auch technisch) sowie beim Nachholen von schulischen Inhalten angeboten. In Kooperation mit dem SC Hainberg wird auch in diesem Jahr in den Sommerferien wieder das Angebot „Ferienwelten“ stattfinden, in dem ausdrücklich auch das Modul „Nachholen versäumter
schulischer Inhalte“ enthalten ist. Dieses Angebot ist jedoch Kindern/ Jugendlichen aus bestimmten sozialen Quartieren vorbehalten, die besonders von den negativen Auswirkungen betroffen sind.