Wie barrierefrei ist das städtischen Museum?

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Anfrage zur Sitzung des Ausschusses für Kultur und Wissenschaft am 16. Mai 2023

Eine Sanierung des städtischen Museums ist in naher Zukunft nicht finanzierbar. Die Gebäude des städtischen Museums können deshalb aus unterschiedlichen Gründen nicht einfach für Rollstuhlfahrende zugänglich gemacht werden, dennoch können dort, wo der Zugang ohne Barrieren möglich wird, alle mitmachen, dabei sein und sich einbringen. Der öffentliche Raum soll für alle Menschen zugänglich sein. Deshalb kommt der barrierefreien Gestaltung eine besondere Bedeutung zu. Zur Barrierefreiheit eines Gebäudes zählt nicht nur die Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrende sondern auch für seh- und hör eingeschränkte Menschen. Barrierefreiheit ist nicht nur eine Rollstuhlgerechte Immobilie, Barrierefreiheit ist mehr. Barrierefreiheit ist wichtig und ein bedeutendes gesellschaftliches Ziel.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

  1. Wie gestaltet sich der Zugang zum städtischen Museum für sehbehinderte Menschen?
  2. Welche Möglichkeiten der Teilhabe haben schwerhörige und gehörlose Menschen im städtischen Museum?
  3. Werden Texte in leichter Sprache an den Exponaten aber auch in gedruckten Broschüren/Flyern oder Digital bereitgestellt?
  4. Gibt es öffentlich zugängliche Informationen darüber, wie barrierefrei das Museum ist? (Zum Beispiel: wie auf der Homepage des Deutschen Theater, auf der über Barrierefreiheit informiert wird): https://www.dt-goettingen.de/barrierefreiheit.

Antwort der Verwaltung

Größere technische oder bauliche Investitionen wurden in den letzten Jahren immer wieder
zurückgestellt, eine barrierefreie Erreichbarkeit des Städtischen Museums ist nicht gegeben.

  1. Für sehbehinderte Menschen gibt es im Städtischen Museum keine taktilen oder
    elektronischen Leitsysteme.
    In der Dauerausstellung gibt es 12 Hörangebote über Audiostationen für alle
    Besucher*innen.
    Die seit 2020 produzierten digitalen Angebote des Museums ermöglichen es Menschen mit
    körperlichen Einschränkungen von zu Hause aus digital an der Sonderausstellungstätigkeit
    des Museums teilzuhaben.
  2. Im Museum gibt es für schwerhörige und gehörlose Menschen keine akustischen
    technischen Hilfen z.B. über Induktionsschleifen. Die Ausstellungen sind allerdings visuell
    über Informationstafeln und Exponate sehr gut zu erschließen.
    Seit 2020 produziert das Museum von den Sonderausstellungen digitale Formate, die über
    die Homepage des Museums abrufbar sind. Diese ermöglichen schwerhörigen Menschen,
    von zu Hause aus an ihrem PC mit ihren akustischen Hilfsmitteln, an der
    Sonderausstellungstätigkeit des Museums teilzuhaben.
  3. Alle Texte, die nach 2020 geschrieben wurden, orientieren sich an den Vorgaben für
    einfache Sprache: keine Fremdwörter, keine Abkürzungen, einfache klare Aussagesätze,
    eindeutige Aussagen ohne Ironie und Metaphern oder Synonyme.
  4. Die Homepage des Museums informiert darüber, dass das Museum nicht barrierefrei ist.
    Das Museum besitzt eine mobile Rampe. Dieses Hilfsmittel ermöglicht Rollstuhlfahrerinnen den Zugang zum Veranstaltungsraum und in den ersten Sonderausstellungsraum und wurde bereits einige Male eingesetzt. Der weitere Weg in die Sonderausstellung oder in die Dauerausstellung ist durch Treppen versperrt, einen Fahrstuhl gibt es nicht. Auch der Zugang zu den Toiletten ist wegen zu enger Türdurchlässe für Rollstuhlfahrerinnen nicht
    möglich. Die Sanitäranlagen selber verfügen nicht über eine rollstuhlgerechte Toilette.