Göttinger Stipendium

Erzieherinnen und Erzieher unterstützen

Bundesweit fehlen nach Schätzungen des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 40.000 Erzieherinnen und Erzieher und 25.000 Tagesmütter/-väter.
Dies kann gravierende Folgen für den Kita-Ausbau haben. Und auch dort wo ausreichend Plätze vorhanden sind, fehlt es oftmals an ausreichend gut ausgebildetem Personal, was zusätzlich vor Ort zu erheblichen Belastungen und einem hohen Krankenstand führt.

Insa Wiethaup

„Deshalb möchten wir mit einem Antrag eine kommunale Offensive zur Beseitigung des Fachkräftemangels im KiTa-Bereich starten. Am Freitag wird in der Ratssitzung das Thema Fachkräftemangel auf die Agenda der Stadt gesetzt,“ so Insa Wiethaup die Initiatorin des Antrages.

„Wir sehen die Gewinnung von ausreichend qualifiziertem Personal erforderlich, um den beiden Zielen Erfüllung des Rechtsanspruches sowie Einhaltung der Qualitätsstandards auch entsprechen zu können,“ ist sich die Sozialdemokratin sicher. Wiethaup weiter: „Wir wissen, dass wir kommunalpolitisch nur wenig Hebel haben, an denen wir drehen können, um den Fachkräftemangel im Kita-Bereich zu beheben. Aber wir müssen alle unsere Möglichkeiten ausschöpfen“.

Die Verwaltung der Stadt Göttingen wird mit folgenden Maßnahmen beauftragt, mehr ausgebildete Fachkräfte für die freien- und städtischen Kindertagesstätten in Göttingen zu gewinnen bzw. mit gezielten Konzepten dafür zu sorgen, dass Erzieherinnen und Erzieher länger in ihrem Beruf verbleiben.

Klaus-Peter Hermann

„An erster Stelle steht für uns die Erarbeitung eines Stipendiums für Auszubildende der Fachschule für Sozialpädagogik in Göttingen. Die Höhe des Stipendiums soll sich an den Bafög-Sätzen orientieren. Dabei müssen sich die Stipendiaten verpflichten im Anschluss, für einen festzulegenden Zeitraum, bei der Stadt Göttingen als Erzieher/Erzieherin tätig zu sein. Das Konzept soll von der Verwaltung erstellt und im Personal- sowie im Jugendhilfeausschuss vorgestellt und abschließend diskutiert und beschlossen werden,“ ergänzt der jugendpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion Dr. Klaus-Peter Hermann.

Neben dem Stipendium soll auch geschaut werden, wie die Arbeitsbedingungen in den städtischen Kitas noch verbessert werden können. Dies soll zusammen mit dem Stipendium Anreize schaffen in Göttingen in einer Kita zu arbeiten. Weitere flankierende Maßnahmen sollen dauerhafte Stellenanzeigen und die Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit zur Personalgewinnung sein.

Der Mangel an Fachkräften im Kita-Bereich wird sich voraussichtlich auch in Göttingen mit der Einführung der Beitragsfreiheit sowie dem geplanten Bau weiterer Kindertagesstätten sogar verschärfen. Insbesondere dann, wenn die Qualitätsstandards verbessert und nicht verschlechtert werden sollen.

„Wir sehen die Gewinnung von ausreichend qualifiziertem Personal erforderlich, um den beiden Zielen Erfüllung des Rechtsanspruches sowie Einhaltung der Qualitätsstandards auch entsprechen zu können,“ sind sich Wiethaup und Hermann einig.