Ausbau des Carsharing-Angebots in Göttingen

SPD-Fraktion im Rat der Stadt Göttingen unverwechselbar sozialdemokratisch – Ausbau des Carsharing-Angebots in Göttingen

Antrag der Fraktionen von SPD und Bündnis90/Die Grünen im Rat der Stadt Göttingen zur Umweltausschussitzung am 28. Mai 2019

Die Verwaltung wird beauftragt, den in Göttingen aktiven und ansässigen Carsharing-Unternehmen folgendes Angebot zu unterbreiten:

Die Carsharing-Firma erhält kostenlos drei Straßenrand-Stationenplätze in attraktiver, zentraler Lage für drei Jahre. Im Gegenzug richtet das Unternehmen mindestens 3 Stellplätze in einem Vorort bzw. Stadtrandbereich (nicht Geismar) ein und betreibt diese für mindestens 3 Jahre. Auch diese Plätze werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Stationär gebundene Stellplätze in den Ortsteilen.

Die Stadt sagt zu, in Abstimmung mit den Ortsräten und den Stadtteilzentren die nötige Öffentlichkeitsarbeit (im Rahmen der VEP – Öffentlichkeitsarbeit) zu unterstützen.

Bekunden mehrere Carsharing-Unternehmen Interesse an dem Angebot, soll das Unternehmen mit den umweltfreundlichsten Fahrzeugen den Zuschlag erhalten.

Begründung:

„CarSharing verändert das Mobilitätsverhalten und erhöht den Anteil ökologisch sinnvoller Verkehrsträger im Mobilitätsmix der Haushalte: 41 Prozent der befragten CarSharing-Kunden geben an, dass sie einen Pkw heute weniger nutzen als vor der Anmeldung zum CarSharing. 15 Prozent fahren mehr Fahrrad, 19 Prozent nutzen häufiger Bus und Bahn. Haushalte, die ein eigenes Auto durch CarSharing ersetzen, verändern ihr Mobilitätsverhalten am meisten. Von den Kunden, die im Verlauf der CarSharing-Teilnahme autofrei geworden sind, nutzen heute sogar 40 Prozent häufiger Bus und Bahn als vor dem Beitritt zum CarSharing.“ [Zitat aus einer Studie des Bundesverbandes CarSharing e.V.: https://carsharing.de/bcs-studie]

„Die Förderung von Carsharing – und von Ridesharing – kann zu einer niedrigeren Besitzquote privater Pkw und in der Folge ebenfalls zu einem reduzierten Flächenbedarf führen. Empirische Studien belegen, dass in den Innenstadtquartieren verschiedener Großstädte ein Carsharing-Auto acht bis 20 private Fahrzeuge ersetzen kann. […] Diese […] beispielhaft angeführten Maßnahmen sind geeignet, die städtische Flächennutzung stärker auf ein Gleichgewicht zwischen den unterschiedlichen Nutzungsansprüchen auszurichten und nicht – wie heute meist üblich – auf einzelne Verkehrsträger zu fokussieren. [Zitate aus „Mit der Verkehrswende die Mobilität von morgen sichern“, https://www.agora-verkehrswende.de/fileadmin/Projekte/2017/12_Thesen/Agora-Verkehrswende-12-Thesen_WEB.pdf

Um das Carsharing – Angebot in Göttingen zu fördern und den Unternehmen einen Anreiz zu bieten, Stationen auch in eher unattraktiver Stadtrandlage einzurichten, soll den Firmen ein „Deal“ unterbreitet werden: für das Einrichten von Stellplätzen am zunächst unattraktiven Ort werden attraktive Stellplätze in der Innenstadt angeboten. Dass diese Plätze für drei Jahre kostenlos abgegeben werden, ist eine zusätzliche Anschubförderung der Erweiterung des Carsharing-Angebotes.