Kinderarztversorgung in Göttingens Westen

Antrag zur Ratssitzung am 21. Juni 2019

Der Rat möge beschließen: Die Verwaltung wird beauftragt mit ihren Möglichkeiten, dem Kinderärztemangel in der Stadt entgegenzuwirken. Vor allem aber in den Stadtteilen westlich der Leine.

Die Verwaltung wird beauftragt, die Kassenärztliche Vereinigung zu bitten, darauf hinzuwirken, dass der/die nächste Kinderärzt*in sich im Bereich Grone/Weststadt niederlässt. Dabei sind auch Anreizförderungen zur Ansiedlung von Kinderärzten im Westen der Stadt anzudenken.

Begründung:

Vorrausgeschickt: im Westen der Stadt gibt es keine niedergelassenen Kinderärzte!

Eine Kinderarztpraxis in der Innenstadt versorgt überwiegend die Kinder aus der Weststadt.

Insgesamt besteht innerhalb der Stadt keine flächendeckende Versorgung durch Kinderärzte, dabei ist der Bedarf immens und wird laut Experten in den nächsten Jahren steigen.

Nach unserem Kenntnisstand gibt es jedoch eine Niederlassungsbeschränkung für Kinderärzte weil Göttingen ein sogenanntes „überversorgtes Gebiet“ ist. Dies gilt jedoch nicht für den Bereich westlich der Leine. Es ist wichtig, dass in allen Bereichen der Stadt die Versorgung sichergestellt ist.

Nachrichten über Probleme bei der kinderärztlichen Versorgung sind mittlerweile an der Tagesordnung und Berichte über Aufnahmestopps, verzweifelter Eltern sowie am Limit arbeitender Ärzte häufen sich. Wir können nicht nachvollziehen, dass Göttingen ein überversorgtes Gebiet sein soll, wenn doch ganze Stadtteile keinerlei Versorgung haben.

Wir wissen, dass selbst wenn ein Kinderarzt/eine Kinderärztin in naher Zukunft ausscheiden würde, und dieser Kassenarztsitz würde von der KVN nachbesetzt, es keine Möglichkeit gibt den Kinderarzt zu bitten/zu zwingen sich in einem bestimmten Stadtteil niederzulassen.

Trotzdem sollte nichts unversucht bleiben, dieses Ungleichgewicht zu verringern. Damit auch die Bewohner*innen westlich der Leine eine ausreichende Versorgung haben.

Anreizförderungen zur Ansiedlung von Kinderärzten im Westen der Stadt sollten angedacht werden. Das kann funktionieren. Andere Kommunen machen das vor.https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Kinderaerzte-Mangel-und-niemand-kann-es-aendern,kinderaerzte128.html