Mehr Fahrradabstellplätze in der Innenstadt errichten

Bahnhof Göttingen - Fahrradchaos; Foto: Jan Vetter

Antrag für den Rat am 13. September 2019

Umsetzung des Maßnahmenplans von 2012

Der Rat möge beschließen:

Die Verwaltung wird beauftragt,

1. zu überprüfen, inwieweit das Fahrradabstellanlagenkonzept der Stadt Göttingen aus dem Jahr 2012 in der Innenstadt umgesetzt wurde.

2. geplante Abstellanlagen, die nicht umgesetzt sind, kurzfristig zu errichten.

3. zu prüfen, wie das Fahrradabstellanlagenkonzept an den heutigen Bedarf angepasst werden kann.

Begründung:

Das von der Verwaltung erarbeitete Fahrradabstellanlagenkonzept aus dem Jahr 2012 sah im Jahr 2012 noch 453 zu schaffende Fahrradabstellplätze vor und in der Folgezeit sollten weitere Flächen zur Errichtung von Fahrradabstellanlagen, wie z.B. an der Westfassade des Alten Rathauses, die Flächen rund um die Kirchen Sankt Johannis, Jakobi und Nikolai geprüft werden. Die Zielsetzung und die geplanten Maßnahmen des Fahrradabstellkonzeptes waren und sind richtig.

Zunehmende Fahrradnutzung erfordert Platz fürs Fahrradparken. Um Göttingen für Radfahrer*innen noch attraktiver zu machen, sollten mehr „Parkmöglichkeiten“ geschaffen werden. Dabei sind die Stellflächen nicht nur in den Randbereichen der Fußgängerzone zu errichten. Es ist sinnvoll ebenfalls Fahrradabstellplätze dort zu errichten, wo das Radfahren innerhalb der Fußgängerzone möglich ist. So können Radfahrer*innen auf möglichst kurzem Weg ihre Einkäufe zum Fahrrad bringen. Der Anreiz das Fahrrad zu nutzen wird gefördert, wenn beim Abstellen am Ziel sicher geparkt werden kann. Ein Fahrradabstellplatz sollte relativ schnell, sicher und möglichst fahrend erreichbar sein. Der richtige Standort hängt von einigen Kriterien ab. Umfeld, Anfahrtrichtung, Zugänge, Raumverhältnisse und die Möglichkeit einer sozialen Kontrolle.

Insbesondere die Innenstadt benötigt eine gut geplante Infrastruktur zum Fahrradparken. Wild geparkte und an Stadtmobiliar angeschlossene Räder erzeugen ein chaotisches und zugestelltes Stadtbild wie vielerorts in Göttingen auch sichtbar ist. Außerdem schränkt „WILDES PARKEN“ die Aufenthaltsqualität für Fußgänger ein. Gute Abstellanlagen haben eine ordnende Funktion und vermeiden somit Probleme durch abgestellte Fahrräder in hoch frequentierten Laufwegen. Die Fahrradabstellanlagen sollten dabei einerseits funktional sein und sich andererseits möglichst harmonisch in die Gestaltung des öffentlichen Raums einfügen. Durch eine gute städtebauliche Integration der Fahrradabstellanlagen und des ruhenden Fahrradverkehrs kann die Attraktivität der Innenstadt, des Stadtzentrums gesteigert werden.