Dem Fachkräftemangel begegnen

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Der Fachkräftemangel in der Verwaltung stellt eine stetig wachsende Herausforderung dar. Mit rund 5 Millionen Beschäftigten ist der öffentliche Sektor einer der größten Arbeitgeber in Deutschland. Doch die Lücke an Fachkräften nimmt kontinuierlich zu.

Die Gewinnung von Fachkräften stellt auch für die Göttinger Stadtverwaltung eine enorme Herausforderung dar. Der demografische Wandel ist in einer Studie von PwC Deutschland prognostiziert, dass bis zum Jahr 2030 mehr als eine Millionen Fachkräfte im öffentlichen Sektor fehlen könnten. Um diesem Problem entgegenzuwirken, muss die Stadt nach Ansicht der Sozialdemokrat*innen im Rat neue Wege beschreiten. Besonders herausfordernd stellt sich dabei die Personalsituation in der Bauverwaltung dar.

Für die nächste Sitzung des Rates, am Freitag, 16. Februar 2024 hat die SPD-Fraktion daher einen Antrag zum Thema gestellt. Dazu betont die Fraktionsvorsitzende Elvan Tekindor-Freyjer im Vorfeld die Bedeutung des Antrags: „Wir müssen jetzt handeln, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Unser Antrag sieht daher vor, die Ausbildung von Ingenieur*innen im Dualen Studium und im gehobenen technischen Dienst für die Bereiche Stadtplanung, Verkehrsplanung, Hoch- und Tiefbau zu fördern.”

Das Mitglied der SPD im Personalausschuss, Bernd Grunwald, ergänzt: “Im Baubereich ist die Rekrutierung von Fachkräften in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden. Dies ist deutlich spürbar und wird sich zukünftig noch stärker auf den Arbeitsmarkt auswirken. Das betrifft zum Beispiel Bauingenieure und Architekten, wo die offenen Stellen zum Teil mehrmals ausgeschrieben werden müssen.”

Die Sozialdemokrat*innen im Rat planen ein umfassendes Maßnahmenpaket. Ihrer Meinung nach ist die Ausbildung eigener Fachkräfte dabei aber eine der nachhaltigsten Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Dies gilt insbesondere für die duale Ausbildung. Junge Menschen können hier gezielt den Anforderungen entsprechend ausgebildet werden. Während der Ausbildungszeit bauen sie zudem eine enge Beziehung zur Stadt und zur Stadtverwaltung auf, von der Göttingen nachhaltig profitieren kann.

Seit einiger Zeit geht die Stadtverwaltung bereits im Sozialbereich diesen Weg und bietet duale Studienplätze für Sozialarbeiterinnen/Sozialpädagoginnen sowie die duale Ausbildung zur Sozialassistent*in an. Dies hat sich als wirkungsvolles Instrument erwiesen, um junge Menschen frühzeitig anzusprechen und durch eigene Ausbildung langfristig an die Stadt Göttingen zu binden. Diese gute Praxis soll – sofern der Rat zustimmt – nun nach Willen der SPD auch auf den Baubereich ausgeweitet werden.

Elvan Tekindor-Freyjer abschließend: “Nur mit ausreichend qualifiziertem Fachpersonal lassen sich zukünftig mehr Vorhaben, als bislang laut Prioritätenliste geplant, im Baubereich in Angriff nehmen.”